Leserbrief zum Artikel Kein frohes Fest: Die Ausgegrenzten
vom 24.12.2018:
Staatsgläubiges Wunschdenken
Um der »sozialen Kälte« hierzulande den Garaus zu machen, müsse es einen »Wandel im Denken der Mächtigen« geben, schreibt René Osselmann in seinem Online-Leserbrief vom 28. Dezember 2018. Dass dieses staatsgläubige Wunschdenken unrealistisch ist, kann man wissen, wenn man die jW nicht bloß durchblättert, sondern aufmerksam studiert. Dann nämlich gelangt man zu der Erkenntnis, dass der Zweck der hiesigen Marktwirtschaftsdemokratie die warenproduzierende Profitmacherei der Damen und Herren Unternehmer ist. Für diesen bornierten Zweck werden die lohnabhängigen Menschen als »variables Kapital« in den Dienst genommen, so dass die herrschende »soziale Kälte« keine Folge falscher Staatspolitik, sondern ein systemischer Effekt der marktwirtschaftlichen Produktionsweise ist.