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Leserbrief zum Artikel Russlandexperte: »Das ist nicht, was der Westen erhofft« vom 08.12.2018:

Genau das Richtige

Viele schöne und interessante Worte hat Herr Rahr gefunden, aber er hat nicht erkannt oder nicht erwähnt, worauf es dem Westen wirklich ankommt und was Hermann L. Gremliza in seiner Zeitschrift Konkret (5/2018) so trefflich formuliert hat: »Dass es bei dem siebzigjährigen Krieg gegen die Sowjetunion nicht bloß um den blöden Kommunismus gegangen ist, sondern vor allem um die Freiheit, die Landmasse zwischen Ostsee und Pazifik der Verwertung durch das Kapital einer Handvoll westlicher Führungskräfte zu unterwergfen. Darum führen die Ostbüros aller Parteien und Medien die Kampagnen, die sie gegen den Kommunisten Breschnew geführt hatten, mit demselben Personal, Vokabular, Eifer und Geifer gegen den Kapitalisten Putin fort.« Das heißt: Worauf es ankommt, ist das Zauberwort Regime-Change. Darauf und nur darauf zielt alles ab, was der Westen gegen Russland unternimmt: die Sanktionen, für die die Krim-Krise einen höchst willkommenen Anlass bot, und die militärische Einkreisung und die Bedrohungen, die Russland zu nicht zu bewältigenden Rüstungsausgaben zwingen sollen. Beides soll Russland solange wirtschaftlich schaden, bis die blöden Russen endlich selber begreifen, dass sie an ihrer Spitze jemanden brauchen, der sich dem Westen bedingungslos zu unterwerfen bereit ist (also wieder so eine Figur wie Jelzin). Und wenn das alles nicht hilft: Ein dritter Weltkrieg wäre ja auch nicht schlecht; die ideologische Vorbereitung der westlichen Bevölkerung läuft ja schon lange.
So gesehen, ist es purer Unfug, wenn Herr Rahr u. a. sagt, dass der Westen heute zwei Fehler mache. Nein, er macht keine Fehler. Er tut genau das, was er für das Erreichen seiner Ziele für richtig hält.
Ernst Leonhardt, Dresden
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