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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Porträt: Abwäger des Tages: Bernd Riexinger vom 06.12.2018:

Fragwürdige Linke

Die deutsche Linke ist ein Sammelsurium diverser linker Kräfte (das wurde seit 28 Jahren von führenden Kräften um Gregor Gysi auch so gewollt, und es ist o. k.). Fragwürdig ist so manches, was typisch sozialdemokratisch ist: die Angst vor militanten linken Kräften (man muss diesen Kräften ja nicht freien Lauf lassen, sondern kann Militanz auch disziplinieren und lenken),
die Fokussierung auf den Parlamentarismus (das ist nicht zu verdammen, aber revolutionäre Veränderungen suchen sich ihren eigenen Weg, und da kann es Generalstreiks und andere außerparlamentarische Kampfformen irgendwann in der Zukunft geben), eine ziemlich starre politische Farbenlehre (»rot-rot-grün«, aber es können sich ganz andere Kombinationen ergeben, und man muss die Augen öffnen dafür, dass es auch in der Rechten berechtigten sozialen Protest geben kann und wird. Man muss diesen Protest für sich gewinnen, wenn man dazu in der Lage ist), eine fehlende theoretische Tiefe (man muss schon ein wirtschafts- und finanzpolitisches Programm haben und damit Teile der Gegenseite gewinnen), eine mangelhafte (und auch fehlerhafte) internationale Positionierung (die Linke ist nicht nur eine Euro-Linke, sondern zuerst eine nationale, dann europäische und vor allem auch internationale Kraft). Fehlerhaft ist ziemlich vieles, angefangen bei der Haltung zum Nahostkonflikt, im Verhältnis zu China und Russland, in der Beziehung zu lateinamerikanischen Bewegungen usw.). So richtig weiß man bei manchen linken Führern nicht, was sie eigentlich wollen (vielleicht wollen sie sich auch nicht festlegen). Trauen sie sich die Entmachtung der mächtigen Finanzgruppen zu (man muss die ja nicht gleich alle zerschlagen und verstaatlichen. Aber die sollten nicht uns an die Kette legen, sondern wir wollen die an die Kette legen)? Oder zielt die Strategie auf Bewahrung und möglichst Entwicklung des rheinischen Kapitalismus? Ist also sozialdemokratisch? Oder legt man sich strategisch nicht fest?
Achim Lippmann
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