Leserbrief zum Artikel Wider den Kollisionskurs
vom 30.11.2018:
Am Krankenbett
Wann endlich begreifen Protagonisten des Bundessprecherrates, dass die Linke eine antagonistische Partei ist. Sie besteht aus verschiedenste Fraktionen, die wiederum zwei Hauptgruppen angehören. Erste Gruppe: Reformer, die insbesondere daran glauben, den Kapitalismus durch Regierungsbeteiligungen überwinden zu können. Zweite Gruppe:Mitglieder, die zwar die im Programm formulierte Machtfrage im Blick haben, aber nicht wahrhaben wollen, dass das nur möglich ist mit einer einheitlichen kommunistischen Partei in Deutschland. An der Spitze stehen dabei Intellektuelle verschiedenster ideologischer Richtungen, die objektiv nicht in der Lage sind, ohne die organisierte Arbeiterklasse eine revolutionäre Entwicklung in der BRD herbeizuführen. Besonders solche Intellektuelle, die sich als Revisionisten in der Zeit von 1986 bis 1989 in der SED auszeichneten, die heute als DDR-Hasser offen auftreten, wirken in der Linken als kontraproduktive Selbstdarsteller. Der Bundessprecherrat der Kommunistischen Plattform erscheint mit seinen unregelmäßigen offenen Briefen und Stellungnahmen zu den objektiven Widersprüchen innerhalb der Linken wie eine Parteikontrollkommission. Die Kommunistische Plattform scheint zu glauben, sie kann diese Widersprüche mit Aufrufen zur »Einheit und Geschlossenheit« der Partei und ihrem ständigen Taktieren um das Trennende kitten und die führende Rolle an diesem Krankenbett übernehmen. Es wird Zeit, dass der Bundessprecherrat seine Verantwortung besonders für die politische Führung der Arbeiterklasse mit eigener Strategie und Taktik mit der notwendigen Konsequenz verdeutlicht!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.12.2018.