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Leserbrief zum Artikel Streit um die Krim: Kiew provoziert vom 27.11.2018:

Schlafwandler am Werk

Die Spirale nimmt ihren Lauf wie seit Jahrhunderten. Neueste Kommentare zum Krim-Russland-Ukraine-Konflikt lassen schon wieder das alte Kaiserwort erklingen, wonach man reingerutscht sei und eigentlich alles nicht wollte. Schuld sind freilich immer die anderen und heute nicht zum ersten Male der Russe. Die Empörung schlägt wieder hohe moralische Wellen, und die Zeit der Drohungen gegen Russland lässt so manche wieder auf den Tribünen erscheinen. Aus Geschichte lernen, der Spruch sollte aus dem Vokabular gestrichen werden! Auf wessen Vernunft ist zu hoffen, welche Kraft vermag drohenden Wahn verhindern? Es darf nicht folgenlos bleiben, was die Russen sich da wieder erlauben, lässt sich Norbert Röttgen vernehmen. Nur Sanktionen oder schon etwas mehr? Von grüner Seite wird gern assistiert, nur im Namen von Völker- und Menschenrechten freilich, in moralisch höchster Empörung. Mit Auschwitz hat ein Grüner auch mal Krieg gerechtfertigt. Könnte ein Grüner vielleicht mal auf die Idee kommen, mit 27 Millionen russischen Opfern zu argumentieren, aber gegen Krieg und Provokation? Warum merkt man nicht, wie nach zweierlei Recht und Maß geurteilt wird? Beispiele muss niemand mehr dazu anführen. Sie liefern sie seit vielen Jahren selbst, bestätigen es an ihren Aufschreien oder ihrem Schweigen oder ihren Lügen. Warum darf die Frage nicht immer wieder vorangestellt werden, wer es war, in wessen Interesse und Absicht der Konflikt um die Ukraine geschaffen werden musste? Wer brauchte den Maidan wofür? 1945 gilt gern als Stunde Null. Es hat angeblich davor nichts gegeben. Neues Spiel, neuer Krieg.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.11.2018.
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