Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Kommentar: Krise als Normalzustand vom 15.11.2018:

Eine Frage des Geldes

Solange die Löhne bzw. Gehälter in den Pflegeberufen – insbesondere in der Altenpflege – deutlich unter den Erwerbseinkommen anderer Berufe auf formal gleichem Ausbildungsniveau liegen, wird sich auch zukünftig nicht genügend Personal für diese Berufe finden lassen. Insbesondere der Lohnabstand zu industriellen gewerblich-technischen Lehrberufen ist enorm! Anders als vor 20 bis 25 Jahren können sich junge Leute heutzutage – abgesehen vom nach wie vor von Bewerberseite überlaufenen kaufmännisch-verwaltenden Berufsbereich – ihren Ausbildungsberuf bzw. Ausbildungsbetrieb aussuchen.
Die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung müssen wesentlich stärker ansteigen als von der Bundesregierung ab 1. Januar 2019 vorgesehen. Außerdem ist zu überlegen, ob – wie in der Krankenhausfinanzierung – die Investitionskosten auch in Pflegeheimen zukünftig seitens der Bundesländer steuerfinanziert werden, wofür Besserverdiener und Vermögende deutlich stärker als bisher zur Kasse gebeten werden müssen. Eine verfassungskonforme Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die den Bundesländern vollumfänglich zugute käme, wäre ein erster konkreter Schritt in die richtige Richtung.
Dass die Bundesländer bezüglich ihres Investitionskostenanteiles an der Krankenhausfinanzierung schon heute oftmals real keine verlässlichen Finanzierungspartner sind, muss den Gesetzgeber erst recht zum Handeln auffordern – indem für säumige Bundesländer zusätzliche Strafzahlungen verpflichtend eingeführt werden, die den Krankenhäusern und zukünftig womöglich auch den Pflegeheimen zusätzlich zugute kommen.
Elgin Fischbach, Leimen