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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Novemberrevolution: Was nötig ist vom 09.11.2018:

Es lebe die Revolution!

Ja, sie lebe! Und es lebe das tätige Andenken an Rosa und Karl! Aber was habt Ihr Euch dabei gedacht, unter das Titelfoto zu schreiben: »Unter Führung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erhoben sich vor 100 Jahren die Arbeiter und Soldaten in Deutschland«? Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht haben diesen Anspruch nie erhoben. Würde Eure Behauptung stimmen, wäre die Sache wohl auch anders ausgegangen. Luxemburg und Liebknecht, Spartakusgruppe und Spartakusbund haben vor und während der Revolution ziemlich klare Vorstellungen davon gehabt, was jeweils zu geschehen hätte, und nüchtern beurteilt, was tatsächlich geschehen ist. Über den tatsächlichen Einfluss des Spartakusbundes auf die revolutionären Ereignisse in Wilhelmshaven, Kiel, Berlin und anderswo gibt es viele Untersuchungen, und es wird keine neuen Erkenntnisse geben, die dazu führen könnten, dass wir Rosa und Karl in einem doch wohl existierenden Revolutionshimmel zurufen müssten: »Seht ihr – ihr hattet doch die Führung, nur gemerkt habt ihr's damals nicht.« Spaß beiseite: Man sollte nicht versuchen, rosaner zu sein als Rosa selbst. Im übrigen: Es haben auch Arbeiterinnen an der Revolution teilgenommen.
Dietrich Lohse, Kiel

Kommentar jW:

Darauf antwortete Cornelia Praetorius:

Auf wessen Versagen ist denn die gescheiterte Revolution zurückzuführen – mal abgesehen von den brutalen Methoden unserer deutschen Regierungen, die die Ansätze dazu jeweils problemlos niederkartätschten? Alfred Döblin schildert in »November 1918 – eine deutsche Revolution« recht eindringlich, dass Hunderttausende Berliner – meist aus dem Kriege heimgekehrte Soldaten, die noch die Waffen hatten – fünf Stunden lang im Tiergarten darauf warteten, von den beiden Revolutionären den Aufruf zum Sturz der Ebert-Regierung zu bekommen – der aber nicht kam. Karl Radek, der als Abgesandter Lenins die Vorgänge genau beobachtete, soll sich die Haare gerauft haben über die Zögerlichkeit, denn die Russische Revolution war sehr auf den Erfolg bzw. das Erfolgen der deutschen Revolution angewiesen.

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