Leserbrief zum Artikel Novemberrevolution: Was nötig ist
vom 09.11.2018:
Es lebe die Revolution!
Kommentar jW:
Darauf antwortete Cornelia Praetorius:
Auf wessen Versagen ist denn die gescheiterte Revolution zurückzuführen – mal abgesehen von den brutalen Methoden unserer deutschen Regierungen, die die Ansätze dazu jeweils problemlos niederkartätschten? Alfred Döblin schildert in »November 1918 – eine deutsche Revolution« recht eindringlich, dass Hunderttausende Berliner – meist aus dem Kriege heimgekehrte Soldaten, die noch die Waffen hatten – fünf Stunden lang im Tiergarten darauf warteten, von den beiden Revolutionären den Aufruf zum Sturz der Ebert-Regierung zu bekommen – der aber nicht kam. Karl Radek, der als Abgesandter Lenins die Vorgänge genau beobachtete, soll sich die Haare gerauft haben über die Zögerlichkeit, denn die Russische Revolution war sehr auf den Erfolg bzw. das Erfolgen der deutschen Revolution angewiesen.