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Leserbrief zum Artikel Porträt: Ratgeber des Tages: Jens Stoltenberg vom 09.10.2018:

Schwerste Schäden

Der Grundaussage, dass der NATO-Generalsekretär nichts weiter ist als ein Public-Relations-Manager und Werber für das größte Militärbündnis der Welt unter dem Kommando der USA, das bekanntlich die »freie Welt« vom Nordpol bis in die Berge des Hindukusch verteidigt, kann man nur zustimmen. Tja, es wird z. B. die Angehörigen der Getöteten und die Verletzten der Brücke von Varvarin ungeheuer zufriedenstellen, dass der Luftangriff auf die dortige Kirmes »ja nur dem Diktator Milosevic gegolten hat«. Teile des serbischen Privatunternehmertums werden wohl auch diese Kröte schlucken, um in die EU zu kommen. Man muss aber davor warnen, den Einsatz von DU-Munition faktisch zu verharmlosen – sie »belastet« nicht einfach die Umwelt (weil Uran und die Transurane hochgiftig sind), sondern dieser Einsatz führt über viele Generationen auch und in erster Linie zu teilweise übelsten Erbschäden, Missgeburten, Totgeburten, angeborenen Krankheiten usw. Dennoch setzten die USA und weitere westliche Alliierte diese panzerbrechende DU-Munition seit dem Bosnien-Krieg immer wieder tonnenweise (!) ein. Bei eigenen Soldaten haben sie so verursachte Schäden als Kriegsfolgen anerkannt und finanziell »entschädigt« (wobei diese Schäden natürlich bleiben). Bei Einwohnern (Serben, Kosovo-Albaner und Roma) im Bombardierungsgebiet denken sie nicht einmal daran!
Volker Wirth, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 09.10.2018.