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Leserbrief zum Artikel Porträt: Werbeträgerin des Tages: V-Partei vom 19.09.2018:

Ein Herz und eine Seele

Was kann uns in diesem Lande noch entsetzen? Ein ausgewiesener Cheflobbyist der Pharmaindustrie und Vertreter der Profitlobby bei Gesundheit, Pflege, bei einem Menschenrecht auf Gesundheitsvor- und -versorgung, empfängt lobende Worte von Dietmar Bartsch. Als politischer Jungstar schreibt Spahn bereits seine Biographie. Welche gewaltigen Leistungen wird er darin für sich in Anspruch nehmen können? Was wird er darüber vielleicht andeuten, wie er sich ein weiteres profitorientiertes Gesundheitswesen vorstellt? Wird die Person Spahn etwas aufpoliert, vermenschlicht gebraucht? Man wird sich noch an einige seiner Aussagen erinnern, die fernab von Menschenachtung waren. Aus welcher Not oder vielleicht gar Einsicht muss Die Linke dem den Hof machen? Hat Spahn etwa vor, die Gesundheit, Pflege und Rente dem Profitsystem wieder zu entziehen? 130.000 Pflegestellen, das wird bereits als riesige Leistung und Tat eines Spahn hochgejubelt. Was wird das an den katastrophalen Zuständen ändern, außer dem Eindruck von einer scheinbar großen Zahl? Bei Bartsch kommen nicht einmal mehr die Floskeln vor, die eine Abkehr von der Privatisierung und Ökonomisierung öffentlicher Daseinsvorsorge fordern. Wir erinnern uns, diese Forderung gab es bereits vor vielen Jahren, führende Linke-Politiker und Gewerkschaftsführer sind uns mit lauten Worten auf großen Plätzen im Lande noch in Ohr und Gedächtnis. Was ist außer Floskeln übriggeblieben? Wie viele kleine minimale Verbesserungen, Streikergebnisse für Teile der Branche haben bewirkt, dass die Profit- und Privatisierungswalze auch nur aufgehalten werden konnte? Vielmehr bringen die Zustände wissentlich und öffentlich bekannt immer mehr und größere soziale Skandale hervor. Wer kann sich noch wundern, wenn Menschen sich von Parteien, Politik abwenden und Alternativen suchen, wo keine sind?
Roland Winkler, aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.09.2018.
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