Leserbrief zum Artikel Bahnpolitik der Bundesregierung: Schöne Worte, wenig Geld
vom 12.09.2018:
Gute Nacht, Deutsche Bahn
Das heutige Fehlen von Überholgleisen und der schlechte Zustand der noch vorhandenen Schienen- und sonstigen Bahninfrastruktur als Ursachen zunehmender Verspätungen bei der Bahn haben wir der früheren »Ära Mehdorn« zu verdanken: Mehdorn wollte in seiner früheren Zeit als Bahnvorstand das Unternehmen Deutsche Bahn AG um jeden Preis an die Börse bringen – was ihm geglückt ist. Die schon damals in diesem Zusammenhang breit diskutierten möglichen Folgen sind nun real geworden. Der damalige Abbau von Überholgleisen in großem Stil, um auf diese Weise die notwendigen Sanierungskosten für die betreffenden Gleisabschnitte zu umgehen, und die schon damals unzureichende Wartung der aktuell noch vorhandenen Infrastruktur – Gleise, Wagenmaterial, Oberleitungen, Lärmschutz etc. – rächen sich heute umso mehr. Und wenn dann auch noch die aktuelle Bundesregierung trotz realer Bedrohung durch den Klimawandel die Mittel für die Bahn zugunsten ökologisch fragwürdigerer Verkehrswege real einschränkt – wie im Bundeshaushalt 2019 laut Ihrem Artikel vorgesehen: gute Nacht, Deutsche Bahn AG, gute Nacht Deutschland!