Leserbrief zum Artikel Hambacher Forst: Protest wird abgesägt
vom 04.09.2018:
Hambacher Forst muss so oder so gerodet werden ...
Es stellt sich hier die Frage, wie in unserer Gesellschaft mit Grundrechten umgegangen wird. RWE hat, mehrfach gerichtlich bestätigt, das Recht, seinen Forst im Vorfeld des Tagebaus zu roden. Nur weil eine Hand voll radikaler Autonome aus diesem Forst heraus, in dem sie widerrechtlich Baumhäuser gebaut und Fallen aufgestellt haben, Straftaten begeht, ist dieses Recht nicht ausgesetzt. Man muss sich vielmehr die Frage stellen, warum sich Politiker hier einmischen und – absolut unsinnig – eine Verbindung herstellen zwischen dem Roden im Hambacher Forst und der Arbeit der Strukturkommission. Der Hambacher Forst müsste sogar gerodet werden, wenn heute auf den Tag die Braunkohleförderung aufhören würde, da aufgrund der fehlenden Rodung im letzten Jahr die Böschungen steiler gestaltet wurden. Um ein Abrutschen der Böschungen zu vermeiden, wenn das Grundwasser wieder steigt, müssten diese abgeflacht und der Hambacher Forst gerodet werden. Abgesehen davon, geht es den Autonomen nicht darum, den Forst zu retten, sondern sich durch Angriffe mit Steinschleudern und Molotowcocktails gegen unser Rechtssystem aufzulehnen. Ohne Rücksicht auf das Leben oder die Gesundheit von völlig Unbeteiligten werden hier Straftaten begangen. Wenn dies dafür reicht, das verbriefte Recht des Unternehmens auszusetzen, das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für unsere bezahlbare Stromversorgung sorgt, stelle ich in Frage, wie in Deutschland mit Recht und Gesetz umgegangen wird ...