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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Verhältnis zwischen DVRK und USA: Nichts geht mehr vom 31.08.2018:

Ohne Wall Street leben

Die umfangreichen Bemühungen der Führung der Koreanischen Partei der Arbeit und der DVR Korea, aus einer extrem starken Isolierung herauszukommen, tragen langsam Früchte. Die DVRK ist an einer Wiedervereinigung sehr interessiert. Die Beziehungen der VR China und der Russischen Föderation zur Republik Korea (RK) sind unter Präsident Moon gut. Es geht in der RK um die Konsolidierung des Demokratisierungsprozesses. Die Allmacht der Chaebol muss weiter abgebaut werden, und diese müssen sich im Markt auch öffnen. Die südkoreanische KMU (es gibt da auch diverse Kooperativen) müssen ebenso gestärkt werden wie die Gewerkschaften. Ein solches Korea hat nicht die geringsten Interessen an militärischen Konflikten mit dem Norden. Und auch nicht an aufgeblähten, allmaächtigen Sicherheitsstrukturen, die die Spaltung vertiefen und den Norden – auch international – dämonisieren.
Man kann den Friedens- und Integrationsprozess nun auch vorantreiben, ohne dass Washington alles absegnet. Und beide koreanische Seiten sind an einer Entspannung und Integration interessiert. Wenn Washington nicht über die Präsenz in der RK sprechen will, kann man das Thema vorerst ausklammern. Priorität haben die in der Region agierenden Partner: beide Koreas an erster Stelle, aber natürlich auch die VR China und Russland.
Die DVR Korea braucht die Nuklearwaffen in einem Umfeld der Entspannung, Integration und multilateralen Akzeptanz nicht unbedingt. Diese Waffen sind aber auch keine Friedensbedrohung.
Das Szenario ändert sich, und das ist sehr gut für den Weltfrieden.
Die USA haben ihre Mid term elections, und die bedeuten auch eine Stagnation in den politischen Prozessen dort.
Die Welt muss zunehmend lernen, auch ohne Wall-Street-Manager und deren mehr oder weniger begabten politischen Adepten zu leben und sich zu entwickeln!
Achim Lieber
Veröffentlicht in der jungen Welt am 31.08.2018.