Leserbrief zum Artikel Polizei Sachsen: »Zum Handlanger von Pegida gemacht«
vom 21.08.2018:
Nazi-Bundesland Nummer eins
»Die Vorgänge in Sachsen sind besorgniserregend« – eine recht späte Erkenntnis. Sachsen avancierte in den letzten Jahren zum ersten Nazi-Bundesland, was nachdenklich stimmen sollte, wenn man bedenkt, wie groß die Schuld Sachsens am Holocaust und der »Euthanasie« ist. Der Nazismus wurde nach dem Umbruch von Bayern hierhergetragen, wo er aufgrund der sozialen Verhältnisse auf fruchtbaren Boden stieß. Vollends zur Blüte gelangte er durch die Zuwanderer, die den Aufstieg der AfD und den Rücktritts Tillichs zum Ergebnis hatten. Dass Staatsdiener auf Pegida-Veranstaltungen »außerdienstlich« mitlaufen, ist kein Novum, dass sie aber die Presse zu behindern suchen und damit noch Erfolg haben, müsste die Leute an sich beschämen, ist aber illusorisch. Ein Markenzeichen jener Feiglinge ist eben, dass die im Kern zwar Nazis sind, sich aber dann doch nicht als solche filmen lassen wollen, also die Öffentlichkeit, die sie mit ihrer Teilnahme an der Demonstration ja suchen, scheuen. Mitlaufen ja, aber bitte nicht ins Visier nehmen! Das Naziwesen in bürgerlicher Maskierung ist in Sachsen mittlerweile schon soweit »oben«, dass staatlicherseits versucht wird, jede Gegenstimme zu ersticken mit den bekannten Mobbingmethoden. AfD- und CDU-Mitglieder bilden eine »Einheitsfront«, wenn es gilt, diese zu bekämpfen, falls unumgänglich auch »qua Amt«. (…)
Veröffentlicht in der jungen Welt am 24.08.2018.