Leserbrief zum Artikel Stellungnahme verweigert
vom 10.08.2018:
Keine Sinti in Rumänien?
Von Sinti in Bulgarien ist nichts bekannt, wohl aber von Sinti in Rumänien oder etwa auch Exjugoslawien. Insofern muss man Romani Rose nicht das erste Mal bescheinigen, dass er danebengegriffen hat. Eine kleine Gruppe von Sinti vor allem aus der Gegend von Timisoara lebt auch in Deutschland. Allerdings besteht kein Grund, das Neostereotyp von den »Sinti und Roma« auf Missstände wie die in Duisburg anzuwenden. Hier geht es ausschließlich um Roma. Die Einwanderung von Sinti aus Rumänien oder Serbien/Kroatien/Slowenien hat sich unabhängig von der der Roma vollzogen und eher »kleckerweise«. Die Missstände in Duisburg und anderswo (ich denke hier gar nicht an möglichen »Kindergeldbetrug«) sind den »Antiziganismusforschern«, die sich im wesentlichen mit akademischer Selbstbefriedigung befassen, offenbar »entgangen« – ebenso wie dem krakeelenden Zentralrat. Wenn man das Modewort »Antiziganismus« benutzen will, so liegen die Ursachen für das Phänomen u. a. in Zuständen wie in Duisburg und nicht in Stereotypen von Zigeunern, die kleine Kinder klauen, von tatsächlichen oder vermeintlichen Klischees über Zigeuner in der Literatur, der Kunst u. ä.