Leserbrief zum Artikel Der schwarze Kanal: Eine Zäsur
vom 04.08.2018:
Fragwürdige Haltung zur Sezession der Krim
Dem Artikel von Arnold Schölzel stimme ich voll zu. Besonders mit der Eingliederung der Ukraine ins NATO-Bündnis wäre Russland für einen Erstschlag ohne Gegenwehr geöffnet. Die zu kritisierende Haltung der Linken zu Russland beschränkt sich leider nicht auf Kipping und Riexinger: Sarah Wagenknecht bezeichnete letztens im Bundestag den Anschluss der Krim an Russland als »Annexion«. Das ist deshalb gravierend, weil, wenn es stimmen würde, es den Westen zu einer völkerrechtskonformen Rückeroberung berechtigen würde. Es ist unverständlich, warum Wagenknecht die fundierte Einschätzung des Völkerrechtlers Prof. Merkel und der Journalistin Krone-Schmalz als Sezession ignoriert. Die Sezession der Krim nach einem Referendum bricht allenfalls die ukrainische Verfassung, irrelevant für Russland, die Verfassung wurde auch durch den gewaltsamen Putsch in Kiew mit westlicher Unterstützung gebrochen. Damit hat sich die Linke in die NATO-Linie integriert. Verzweifelte linke Mitglieder der Friedensbewegung suchen schon bei der AfD nach Unterstützung.