Leserbrief zum Artikel Armutsrenten: Rentner sehen alt aus
vom 13.07.2018:
Mich trifft es auch
Seit gestern bin ich offiziell Rentner. Ich bekomme aber mein erstes Rentengeld Anfang nächsten Jahres ausgezahlt (auch hier spart der Staat). Es werden ebenfalls nicht mehr als 800 Euro sein. Meine Lehrzeit (zwei Jahre) und mein Studium (fünf Jahre) wurden nicht anerkannt. Nach der Wende geriet ich unverschuldet in die Arbeitslosigkeit. (Gekündigt wurde ich übrigens von meinen gewendeten Exgenossen!) Anfang der 90er wurde mir gesagt, dass ich es mir abschminken kann, je wieder in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert zu werden. Meine Zukunft würde sein: arbeitslos, Weiterbildung, ABM, und dies sich wiederholend. Mir blieb nur die Alternative der Selbständigkeit. Um über die Runden zu kommen, werde ich weiterarbeiten müssen. Zum Glück ist es eine Arbeit, die ich geistig und körperlich noch lange bewältigen kann. Ich kann nur hoffen, dass ich es noch erlebe, von meiner Rente (wenn sie denn mal erhöht wird) so leben zu können, um das, was man den Lebensabend nennt, wirklich genießen zu können. Oder der Satz bewahrheitet sich, wonach die Hoffnung zuerst (!) stirbt.