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Leserbrief zum Artikel Sozialleistungen: Trügerische Utopie vom 09.06.2018:

Hintergründe aufdecken

Ich finde, dass der Artikel nicht ausreichend nach den Gründen fragt, warum Politiker, denen es um anderes zu tun ist, als den Menschen ein bekömmliches Auskommen zu sichern, ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) vorschlagen. Die Armut der Hartz-IV-Empfänger zu beseitigen war jedenfalls nicht das treibende Motiv. Einen Hinweis auf die tatsächlichen Beweggründe bei diesem Reformvorschlag erhält man, wenn man auflistet, welche »Stützen« dann abgedeckt sein sollen und wegfallen: vom Wohngeld bis zum BAföG. Eine Leistung soll alle Ansprüche abdecken. Und das macht eben keine Armenküche überflüssig. Das erübrigt eine Diskussion des »Pro und Contra«. Damit befördert man nur Illusionen und falsche Hoffnungen, die – bei tatsächlicher Einführung des BGE – dann zu Enttäuschung und zu nutzloser Kritik führen: »War gut gemeint, wurde aber schlecht umgesetzt.« Man sollte doch besser über die tatsächlichen Hintergründe für diesen – nicht menschenfreundlichen – Reformvorschlag aufklären.
Rüdiger Homberg
Veröffentlicht in der jungen Welt am 25.06.2018.
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