Leserbrief zum Artikel Kommentar: Kims Kür
vom 13.06.2018:
Neues Denken
Dem Beitrag ist vollinhaltlich zuzustimmen. Die Wende in Korea resultiert aus dem Willen einer Mehrheit im Süden, die der Korruption der Stahlhelmfraktion zusammen mit einheimischen Konzernen (Samsung-Topmanagement sehr konkret) überdrüssig war. Die Veränderungen im Süden vor reichlich einem Jahr schufen die Bedingungen für eine »Achse Kim Jong Un und Moon Jae«, die die Veränderungen vorantreibt und die sich der – nicht einmal heimlichen – Unterstützung Chinas und Russlands sicher sein kann. Kim Jong Un hat das enorme Verdienst, die Wandlungen im Süden erkannt zu haben und nicht nur die Taktik, sondern die ganze Strategie der neuen Situation angepasst zu haben. Die DVRK kommt nun aus einer Lage heraus, in der sie jahrzehntelang regelrecht eingepfercht war. Und Donald Trump bekommt eine Steilvorlage für seinen Wahlkampf. Ist es nur der Wahlkampf? Es ist sicherlich wesentlich mehr. Auch in den USA vollziehen sich Veränderungen. Viele Amerikaner haben die aggressive Außenpolitik satt, während zu Hause die Infrastruktur bröckelt und sozial viele eher prekär überleben. Das ist das eine. Das andere ist, dass man gerade an der Westküste oder an der pazifischen Küste eine andere Strategie hat. Man möchte die Wachstumspotentiale vor allem Ost- und Südasiens voll nutzen für die eigene Profitmaximierung. Und Kalifornien, Washington, Oregon, Nevada stehen auch für eine neue Wirtschaft mit Elektromobilität, erneuerbaren Energien, Wasserrecycling, neuen Flugzeug- und Weltraumtechnologien. Das Silicon Valley ist für alles andere als transatlantische Bündnisse. Man kann auch mit den Asiaten kooperieren. Man hat da bereits gute Erfahrungen und wird auch mit der Konkurrenz aus Shenzhen und anderen asiatischen Zentren zurechtkommen. Auch mit neu entstehenden Wachstumspools in der DVRK. Es gibt dort Ansätze für ein neues Denken!