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Leserbrief zum Artikel Die Linke: Für das Recht auf Migration vom 17.05.2018:

Keine Realpolitik

Offenbar gibt es in der Partei Die Linke immer noch mehr als genug Anhänger der »offenen Grenzen für alle!« Das ist »edel, hilfreich und gut« – nur nicht realistisch. Das sagen die Autoren eigentlich selbst. Ja: »Alle Menschen werden Brüder«, aber noch ist es nicht soweit. Realpolitik muss zweifellos anders an das Thema herangehen, sonst überlässt man Lohnarbeiter, Prekariat und armutsbedrohte »Mittelschichten« den rechten Rattenfängern. Die Linke sollte aber nicht in Würde untergehen, sondern leben und kämpfen wollen. Gegenwärtig gibt es übrigens keine Region der Erde, wo man als Linke den Wunsch nach offenen Grenzen mehr unterstützen müsste als im Gazastreifen. Dort wollen Hunderttausende an ihre früheren Wohnstätten zurück »migrieren«, die von Israel »abgeräumt« worden sind. Aber den Taten oder Untaten der israelischen Armee an dessen hermetisch verschlossener Grenze hat die Fraktion gerade zweimal – im gemeinsamen Resolutionsentwurf der Linkspartei und der Grünen zum 70. Jahrestag der Gründung Israels und im Fraktionsbeschluss zur besinnungslosen Solidarität mit dem Apartheidstaat – de facto ihren Segen gegeben. Wie passt das alles zusammen?
Volker Wirth
Veröffentlicht in der jungen Welt am 24.05.2018.
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