Leserbrief zum Artikel »Decolonize Berlin«: Späte Einsicht
vom 08.05.2018:
Panorama der Israel-Lobby
In Bremen kann man das Panorama der Israel-Lobby hierzulande, das Moshe Zuckermann in seinem Artikel »Deutsche Befindlichkeiten« eindrucksvoll entwickelt hat, sehr gut beobachten. Es reicht von der Deutsch-israelischen Gesellschaft über die Kirchen und die jüdische Gemeinde in die politische Klasse und bis in den Senat. Dieses Bündnis wird natürlich auch von der Bremer Presse in jeder Weise unterstützt. Wehe dem, der öffentlich Kritik am Verhalten des Staates Israel gegenüber den Palästinensern und ihren Rechten in Palästina zu üben wagt oder sogar etwas gegen die unerträgliche Situation in Palästina unternimmt wie vor einigen Jahren mit einem Aufruf und einer Demonstration für einen Boykott israelischer Waren (wie einst bei der Apartheid)!
Da die weltoffene und »freie Hansestadt Bremen« sich nun vorgenommen hat, ihre Rolle im Kolonialismus im Rahmen eines umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms aufzuarbeiten, gerät sie unerwartet in eine peinliche Situation. Denn sie will zwar den historischen Kolonialismus aufarbeiten, jedoch gleichzeitig die vielfältige, sehr einseitige – vor allem ideologische – Unterstützung des aktuellen, heutigen zionistischen Kolonialismus in Palästina (z. B. bei Ausstellungen, Informationsveranstaltungen und Politikerbesuchen) unerwähnt lassen. (...)
Da die weltoffene und »freie Hansestadt Bremen« sich nun vorgenommen hat, ihre Rolle im Kolonialismus im Rahmen eines umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms aufzuarbeiten, gerät sie unerwartet in eine peinliche Situation. Denn sie will zwar den historischen Kolonialismus aufarbeiten, jedoch gleichzeitig die vielfältige, sehr einseitige – vor allem ideologische – Unterstützung des aktuellen, heutigen zionistischen Kolonialismus in Palästina (z. B. bei Ausstellungen, Informationsveranstaltungen und Politikerbesuchen) unerwähnt lassen. (...)