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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Korea-Gipfel: Durchbruch oder nur Aufbruch? vom 27.04.2018:

Große Änderungen

Die demokratischen Kräfte des Südens werden wie nie zuvor Druck ausüben, damit die Annäherung zum Durchbruch nach dem Aufbruch führt. Man hat wenig Sinn für die »Stahlhelmfraktion« im Süden, und man braucht auch die US-Besatzer nicht. Und es wird sich auch eine starke Linke im Süden formieren, die es übrigens vor 1950 bereits gab und die sehr oft physisch liquidiert wurde.
Für Präsident Moon und die hinter ihm stehenden Kräfte geht es auch um einen Durchbruch, der ihnen langfristig eine starke Position im Süden gewährleistet.
Und der Norden ist aus vielerlei Gründen – auch um das Land zu modernisieren, zu stärken und zu einem starken Mitglied der internationalen Gemeinschaft zu machen – an einer neuen Politik interessiert.
Trump sieht sich demnächst Wahlen konfrontiert, und die DVRK ist zumindest potentiell in der Lage, den USA gefährlich zu werden.
Japan hat enorme Probleme mit der Annäherung beider koreanischer Staaten. Nicht die japanischen Kommunisten, die bald wieder zur alten (und neuen) Stärke kommen werden, aber die »Samurai-Fraktion« um Shinzo Abe. Die Argumentation für die Wiederaufrüstung bricht zusammen. Der Dämon im Norden Koreas kann nicht mehr wahlwirksam aktiviert werden. Die japanischen Konzerne haben Angst, einen Zug zu verpassen, und werden Abe einheizen. Und es gibt dann noch die knapp 900.000 Koreaner in Japan (davon nicht wenige, die mit der DVRK sympathisieren). Und dazu noch den Korruptionsskandal um Abe.
China wird nicht nur einen Riesenrucksack los, sondern wird von seinen guten Beziehungen zu beiden Koreas profitieren und diese massiv ausbauen. Auch China hat eine erhebliche koreanische Minderheit, speziell in den Grenzgebieten.
Russland geht es ähnlich.
Nordostasien wird sich erheblich verändern.
Achim Lippmann