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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel »Jeder Mensch hat ein Recht auf seine Familie« vom 13.04.2018:

Trümmer aufräumen

Die von den USA und den Europäern durch Kriege stark destabilisierte Region Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen, Jemen ist Heimat von etwa 126 Millionen Menschen. Davon leben in Syrien etwa 21 Millionen Einwohner, von denen jetzt mehr als die Hälfte, nämlich 11,8 Millionen, Flüchtlinge geworden sind, 5,5 Millionen im Ausland und 6,3 Millionen im eigenen Land. Die Linke beschwört in dieser Lage das »Recht auf seine Familie«, zetert über ihre freiwillige Rückkehr »in Krieg und Elend« und zäumt damit erneut das Pferd vom Schwanze her auf. Wie sollen mit diesem fortlaufend wiederholten Theater die Rechte dieser 126 Millionen Menschen wiederhergestellt werden?
Warum wird nicht in jeder Bundestagssitzung von der Bundeskanzlerin vehement gefordert, die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, die Unterstützung der USA bei ihren Kriegszügen sofort zu beenden? Die Familienrechte könnten zum Beispiel in Syrien sofort gewährleistet werden, wenn die Bundeskanzlerin die normalen Beziehungen zu Syrien wiederherstellen und das Land bei Rückkehr der Flüchtlinge materiell maximal unterstützen würde und dafür jede Unterstützung für alle dort hausenden Verbrecher, gleich welcher Schattierung, einstellte, weil in diesem Land doch größere Gebiete wieder für das zivile Leben geeignet sind.
Es würde zu einem Beispiel für die Wiederherstellung des Friedens und der Menschenrechte in dieser Region werden.
Soweit ich mich erinnern kann, haben wir ab 1945 in der SBZ/DDR die Trümmer selbst räumen und den Wiederaufbau ohne fremde Hilfe durchführen müssen, weil die Verursacher und Schuldigen massenweise in die BRD abgehauen waren und von dort aus sogar den Aufbau in verbrecherischer Weise bekämpft haben.
Gerhard Ulbrich
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.04.2018.