Leserbrief zum Artikel Geschichtspolitik: Wahrheiten aus der Grauzone
vom 16.04.2018:
Unangebrachter Applaus
Am Sonntag, den 15. April, fand das Gedenken an die Opfer des Faschismus in Buchenwald statt. Bei dieser Veranstaltung konnte man nur staunen, wieviel applaudiert wurde. Obwohl es ein Gedenken an die 56.000 Todesopfer war; schon erstaunlich. Man stelle sich vor, auf einem Friedhof würde Applaus ertönen. Das entspricht ja wohl dem Anliegen in Buchenwald. Verständlich wird es nur, wenn man die Rhetorik des Herrn Knigge verfolgt. Anfangs werden die Todesopfer aufgezählt, dann wird die Anzahl der Häftlinge des KZs genannt, über ihren kräftezehrenden Aufenthalt gesprochen, um dann über das Heranwachsen des äußersten rechten Randes zu sprechen. Und zwar auf eine Art, die man nur applausheischend nennen konnte. In etwa so, dass man doch auf die Identitären aufpassen sollte usw. Wer würde dem denn nicht zustimmen. Nur dass es bei diesem Gedenken um die Todesopfer und Inhaftierten gehen soll, und das ohne irgendein anderes Anliegen. Mag es noch so zutreffend sein. Bis vor ein paar Jahren war das auch noch selbstverständlich. Damals war die Rhetorik entsprechend. Der Herr Knigge ist schon ein Könner, und was für einer. Und das als Leiter der Gedenkstätte.
Es haben nicht alle applaudiert, aber leider die meisten. Besonders merkwürdig war, dass die Vertreter der Partei Die Linke dabei mitmachten. Waren ja zahlreich vertreten, Die Linke, Rebell, MLPD und, besonders merkwürdig, Antifa. So werden die damaligen Opfer ein zweites Mal verhöhnt. Sind wir schon so gedankenlos geworden?
Ohne Zweifel waren da auch Claqueure anwesend, in teuren Stoff gekleidet. Die waren besonders eifrig beim Applaudieren. Und da reißt es die meisten anderen mit. Es wäre schön, wenn man sich dagegen etwas überlegen würde.
Das zweite Merkwürdige: Bei Gedenken an irgendwelche SS-Größen wird nicht applaudiert. Im Fernsehen mehrmals gezeigt. Vielleicht, wenn dort ihre Untaten aufgezählt werden.
Es haben nicht alle applaudiert, aber leider die meisten. Besonders merkwürdig war, dass die Vertreter der Partei Die Linke dabei mitmachten. Waren ja zahlreich vertreten, Die Linke, Rebell, MLPD und, besonders merkwürdig, Antifa. So werden die damaligen Opfer ein zweites Mal verhöhnt. Sind wir schon so gedankenlos geworden?
Ohne Zweifel waren da auch Claqueure anwesend, in teuren Stoff gekleidet. Die waren besonders eifrig beim Applaudieren. Und da reißt es die meisten anderen mit. Es wäre schön, wenn man sich dagegen etwas überlegen würde.
Das zweite Merkwürdige: Bei Gedenken an irgendwelche SS-Größen wird nicht applaudiert. Im Fernsehen mehrmals gezeigt. Vielleicht, wenn dort ihre Untaten aufgezählt werden.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.04.2018.