Leserbrief zum Artikel Kommunalwahl: Thüringen zwiegespalten
vom 17.04.2018:
Mehr Ramelow wagen?
Nach diesen Ergebnissen stellt sich doch die Frage, warum Katja Kipping kürzlich in Leipzig gegenüber der Leipziger Volkszeitung erklärte: »Im Osten müssen wir generell mehr Bodo Ramelow wagen.« Eine Orientierung ohne Realitätssinn und an den aktuellen Aufgaben des antikapitalistischen Kampfes vorbeiführend. Hat denn die Partei Die Linke keine politisch taugliche Strategie, die sich eindeutig im Klassenkampf verortet? Brauchen wir nicht den Aufstand der Massen gegen das Kriegstreiben der NATO-Staaten und den Aufwind von rechts? Können wir das erreichen, indem versucht wird, sich mit dem Klassengegner zu arrangieren? Nun, die Linke hat Gelegenheit, darauf in Leipzig beim Parteitag zu antworten. Man darf gespannt sein – geht es weiter bergab, oder hat Marx, der 200 wird, doch noch eine gewisse Bedeutung für die Partei? Was nutzt der Mitgliederzuwachs, wenn es politisch zu keiner Verbindung mit den Lohnabhängigen kommt? Es kann doch nur die Aufgabe der Partei die Linke sein, zu mobilisieren, indem sie Klartext redet und Widerstand gegen Gleichschaltung und Sozialkrieg organisiert. Sowie sie regiert, siehe Thüringen, siehe Berlin und anderswo, verliert sich der Klartext.