Leserbrief zum Artikel USA/Syrien: Trump bombt aufs Völkerrecht
vom 16.04.2018:
An den Verhandlungstisch!
Der gemeinsame Angriff der sich selbst als demokratisch legitimierte Staaten bezeichnenden USA, Frankreich und Großbritannien auf ein souveränes Land ist entschieden zu verurteilen. Nur auf Verdachtsmomente für einen angeblichen Giftgasangriff gegründet, wird ohne UN-Mandat gebombt und damit das Völkerrecht mit Füßen getreten. Anstatt deeskalierend zu wirken, wird fleißig Öl ins kriegerische Feuer geschüttet. Eine unabhängige Bestätigung für die Vorwürfe gibt es nicht, aber die Bundesregierung begrüßt diese Luftschläge. Frau Merkel hält das Ganze noch für »berechtigt und angemessen«, und der neue sozialdemokratische Außenminister bläst ohne erkennbare Sachkenntnis ins gleiche Horn. Es kann einem angst und bange werden ob solcher auf Krieg und vorsätzliche Konfrontation gepolten Außenpolitik der USA und der anderen NATO-Staaten. Krieg löst keine Probleme, er schafft nur Tod, Elend und Leid. Deshalb muss, trotz unterschiedlicher Machtinteressen, auf eine friedliche, also diplomatische Offensive für Syrien und anderswo gesetzt werden. Politiker an den Verhandlungstisch!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 17.04.2018.