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Leserbrief zum Artikel Syrien-Krieg: Schon wieder Gift vom 09.04.2018:

Fatale Situation

Ahnen wir Bundesbürger eigentlich, wie wir und die anderen Völker nicht nur der EU, sondern ganz Europas, einem heißen Krieg bereits immer näher kommen? Ein Symptom für den gegenwärtigen Zustand einer vorkriegsähnlichen Situation ist das Handeln unserer herrschenden politischen Eliten. Sie beschwören in unfassbarer Diensteifrigkeit einem ergebenen Satrapen gleich die ihnen abgeforderte Solidarität mit zynischen Tricksern. Die sich jedoch erstaunlicherweise auf dem Posten verantwortlicher Staatsmänner und -frauen westlicher Großmächte befinden. Unter Verweis auf die für die Normalbürger gefälligst als gegeben hinzunehmende Unüberprüfbarkeit von Informationen und Konfliktarrangements der Geheimdienste werden durch unverantwortliche Hetze, Halbwahrheiten und Fakes die Spannungen gegenüber Russland angeheizt. Giftanschläge, Chemiewaffeneinsätze und alle erdenklichen Übel werden in den jeweils zur Debatte stehenden Straftatbeständen unter völliger Umkehrung ansonsten doch »ewiger westlicher« Rechtsprinzipien – wie objektive Ermittlungen, Beweissicherung, Beweislast der Anklageseite und schließlich erst dann das das Urteil – den Russen oder ihrer Beteiligung daran zugeschrieben. Eine für die Überlebensinteressen der Menschheit fatale Situation: Sie ergibt sich in erster Linie aus dem Umstand, dass der Abschied von der profitablen globalen Hegemonie für die Eliten der USA offenbar schwer zu verkraften ist. Ihre Ablösung durch eine multipolare Welt mit mehreren großen Akteuren wurde von Russland nach den verheerenden sozialen Katastrophenerfahrungen der 1990er Jahre mit dem Westen am konsequentesten umgesetzt. Die daher von den USA und der NATO betriebene militärische Einkreisungspolitik gegenüber Russland zwang unter maßgeblichen Druck der USA die Staaten Westeuropas zu einem demütigenden Solidaritätsbekenntnis gegenüber der am Brexit laborierenden britischen Staatsführung. Und nun auch noch das große Militäraufgebot von USA und NATO in Gestalt der Flugzeugträgergruppe »Harry Truman«, die in Richtung Syrien unterwegs ist: Die Konfrontation mit Russland ist da – ein Funke genügt … Dieser nicht mehr nur denkbare Krieg zwingt zum Umdenken. Daher gilt für mich und die mir nahestehenden Menschen die logische Schlussfolgerung: Deutschland muss raus aus der NATO! Und die NATO raus aus Deutschland! Ein militärisch bündnisfreies Deutschland verbrieft mehr Sicherheit.
Prof. Gregor Putensen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 11.04.2018.
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