Gegründet 1947 Dienstag, 23. April 2024, Nr. 95
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Kommentar: Profitabler Handelskrieg vom 03.03.2018:

Pfeifen im Walde

Herr Kronauer zitiert die Trompete mit dem Wort vom guten Handelskrieg: Wenn man im Außenhandel viele Milliarden Dollar verliere, dann seien Handelskriege gut. Der US-Präsident hat allerdings den Verlierer nicht benannt. Das allgemeine Echo in den Medien, hier: »Nun, man wird sehen«, oder: »Seine (des Handelskriegs) politischen Folgen sind kaum absehbar«, klingt wie das berüchtigte Pfeifen im Walde. Selbst die EU-Kommission konnte oder wollte die Ohnmacht des Papiertigers nicht mehr verbergen. Wir ahnen bereits das Leid der vielen Levi's-Fans und die schwindende Flut der satten Harleys. Fakt ist, dass der Zinsfuß dem US-Dollar keinen sicheren Stand mehr verleiht. Das schwarze Gold, wie weiland das goldene, begünstigt nur jene, die es besitzen: z. B. Russland, Venezuela, Iran. Wo man seiner verlustig wird wie in Arabien, Irak, Libyen, gerät auch die Währung in Verruf – niemand handelt Bananen gegen faule Eier. Was tun? Nun, wenn der Fuß kleiner geworden ist, dann kann der US-Dollar nicht groß bleiben. Ist das etwa ein Handelskrieg?
Alois Baldrian, Ulm
Veröffentlicht in der jungen Welt am 16.03.2018.