Leserbrief zum Artikel Russland: Selektives Comeback
vom 23.02.2018:
Blitzkriegszentren
Auf der berühmt-berüchtigten Sicherheitskonferenz in München (…) wurde die Sorge geäußert, dass NATO-Streitkräfte nicht schnell genug gen Osten verlegt werden könnten. Das erinnert an eine Strategie, die man im Zweiten Weltkrieg Blitzkrieg nannte. Wie diese endete, ist hinreichend bekannt. Stoltenberg unterbreitete einen Plan zur Schaffung zweier neuer militärischer Führungszentren, die den Ostlandritt von NATO-Kampfverbänden gehörig Beschleunigen sollen. Um nicht in Verdacht zu geraten, dass auch diese Maßnahme wieder gegen Russland gerichtet sei, betonte er anfangs erst mal, dass alle militärischen NATO-Aktivitäten in Osteuropa bis kurz vor die Grenzen Russlands selbstverständlich defensiven Charakter trügen und die ganze NATO generell an der Entwicklung vertrauensbildender und friedenssichernder Maßnahmen und Vereinbarungen interessiert sei. Die Demagogie kennt keine Grenzen, und die Lüge auch nicht. Frau von der Leyen ging erwartungsgemäß in die Offensive und schlug postwendend vor, eines dieser »Beschleunigungszentren« in Deutschland zu errichten. Es gibt eine Statistik, in der die verschiedenen Teile der NATO-Streitkräfte und die Russlands gegenüber gestellt werden. Offensichtlicher kann man die potentiellen Gegner eines Krieges, zunächst eines neuen Kalten, nicht darstellen. Russophobie ist in, aber ebenso blödsinnig wie verantwortungslos
und gefährlich!
und gefährlich!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.03.2018.