Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Siko München: Gegen das Kriegskartell vom 19.02.2018:

Verkannte Gefahr

Auf der Münchener Sicherheitskonferenz wird festgestellt, dass sich die internationale Lage verschlechtert hat und die Kriegsgefahr noch nie so groß war. Eine weitere Aufrüstung sei unumgänglich. Da frage ich mich, ob sich – nicht nur die deutschen Politiker – in ihren Entscheidungen noch vom normalen Menschenverstand leiten lassen. Die deutsche Verteidigungsministerin bestätigt Pläne zum Aufbau eines NATO-Kommandos in der Mitte von Deutschland. Auch die deutschen Rüstungsausgaben steigen und steigen, womit man den Forderungen von NATO Generalsekretär Stoltenberg und den USA nachkommt, verbunden mit dem Hinweis auf angeblich »marode Technik der Bundeswehr«. Begründet wird das und mehr mit der angeblichen »Gefahr« aus Russland und neuerdings auch aus China. Stellt sich die Frage nach dem Warum. Beide Staaten folgen nicht den von den NATO Staaten und den USA angezettelten weltweiten Kriegen und Abenteuern. Noch mehr, sie stellen sich all dem auch mit militärischen Mitteln entgegen. Die antirussische Hysterie wird nicht zuletzt mit Hilfe der Medien immer weiter gesteigert. Hinter dieser Hysterie und anderen Machenschaften stehen offensichtlich mächtige imperialistische Interessengruppen, angefangen bei der deutschen Rüstungsindustrie wie Rheinmetall oder Krauss-Maffei bis hin zur deutschen Autoindustrie, der Pharma- und Agrarindustrie. Die Politiker erscheinen als widerspruchslose Befehlsempfänger und Ausführende dieser Gruppen, die die menschlichen Werte den Profitinteressen opfern, koste es was es wolle. Denn im globalisierten Kapitalismus findet ein brutaler Konkurrenzkampf um Einflusssphären, Rohstoffe und die Durchsetzung von Machtinteressen statt. Aber wo bleiben die Massenproteste gegen diese sinnlose Aufrüstung, gegen die Kriegsgefahr?
Dietmar Hänel
Veröffentlicht in der jungen Welt am 21.02.2018.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Kalter Krieg längst da

    Die früher unter dem Label »Wehrkundetagung« firmierende Sicherheitskonferenz in München war von Friedensbewegten schon immer wohl nicht ganz zu Unrecht als »Unsicherheitskonferenz« bezeichnet worden....
    Prof. Gregor Putensen
  • Arroganz macht blind

    Wenn Bundesaußenminister Sigmar Gabriel auf der »Sicherheitskonferenz« in München warnte, die Welt stehe am »Abgrund«, kann man ihm eigentlich zustimmen. Doch wenn er gleichzeitig erklärt, dass Europa...
    Horst Neumann