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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel EU-Energieversorgung: Fakten schaffen hilft vom 23.01.2018:

Unlautere Kritik

(…) Wer sind die »mehreren deutschen Umweltverbände«, die sich in der Kampagne gegen »Nordstream II« betätigen? Tatsächlich handelt es sich nur um den NABU und den WWF.
Und dass nun ausgerechnet diese beiden Organisationen vor einer »klimapolitischen Sackgasse« warnen, die mit dem Bau von »Nordstream II« verbunden sei, ist höchst merkwürdig. Denn durch besonderen klimapolitischen Eifer sind weder der NABU noch der WWF bislang aufgefallen.
Der NABU, der sich im wesentlichen um kleinräumigen Natur- und Artenschutz kümmert, agiert in vielen Teilen Deutschlands als entschiedener Gegner von Windkraftanlagen. Der WWF, ein fleißiger Spendensammler bei der Industrie, gilt inzwischen weltweit als ein Musterbeispiel für die Korrumpiertheit von NGOs. So verwundert es auch nicht, dass die beiden Verbände in ihrem Appell an die Bundesregierung nur teilweise umweltpolitisch argumentieren. Aus ihrer Sicht ist »Nordstream II« vor allem deshalb abzulehnen, weil das Projekt die »Solidarität innerhalb der Europäischen Union« hintertreibe. Dass der Widerstand gegen »Nordstream II« nicht zuletzt aus der polnischen Kohleindustrie und der von der EU subventionierten, klimapolitisch höchst fragwürdigen Flüssiggasbranche stammt, lässt erhebliche Zweifel an der Redlichkeit von NABU und WWF aufkommen.
Richard Kallok
Veröffentlicht in der jungen Welt am 03.02.2018.