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Leserbrief zum Artikel Wirtschaftstheorie: Auf Halde produzieren vom 11.12.2017:

Nichts zu bieten

Der Artikel über das neue Krisenbuch bleibt oberflächlich und weit hinter dem aktuellen Forschungsstand zurück. Die Ursache dieser Flachheit liegt u. a. an seinem Autor Klaus Müller. Ihm gelingt es nicht, die aktuellen Forschungserkenntnisse über die Konjunktur- und Finanzkrisen aufzunehmen. Er erklärt deshalb die Wirtschaftskrisen fadenscheinig aus dem Missverhältnis von Angebot und Nachfrage, wobei der Kredit als Krisenverstärker wirkt. Hier bleibt er total an der Oberfläche kleben und zeigt nicht auf, warum die Produktion periodisch der Nachfrage voraneilt und nach der Abschwungsphase in einen Aufschwung mündet. Rezensent Simon Zeise bleibt auf diesem flachen Niveau und gibt nur die oberflächlichen Müller-Aussagen wieder, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Wenn die junge Welt und mit ihr die Linke nicht mehr an Theorie anzubieten haben, können sich die Linken begraben lassen. Nebenbei: Schon Karl Marx war in seiner Krisenanalyse weiter und erklärte die unzureichende Nachfrage schlüssig aus der zyklischen und trendmäßigen Verwertungsstagnation (…).
Alfred Müller
Veröffentlicht in der jungen Welt am 29.12.2017.
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