Leserbrief zum Artikel Nahost-Konflikt: Aufruhr gegen Trump
vom 11.12.2017:
Kriegsgefahr steigt
Das saudische Herrscherhaus muss zwar ebenfalls die Anerkennung des »ungeteilten« Jerusalems als Hauptstadt Israels durch Trump verurteilen, da diese das dritte Heiligtum des Islam betrifft, die Al-Aksa-Moschee. Aber hierbei bleibt es bei Verbalnoten. Die Schürung des Bruderkrieges von »Sunniten gegen Schiiten« von Jemen über Irak und Syrien bis Libanon bleibt das Hauptanliegen von Riad. Nun, da der IS weitgehend zerschlagen ist, werden wohl die USA – wie Churchill 1947 – bekennen müssen: »Wir haben das falsche Schwein geschlachtet.« Der Sturz des von Russland unterstützten syrischen Präsidenten Assad wurde eben nicht erreicht! (Sogar die Türkei hat sich in der Astana-Runde mit Russland und Iran mit ihm abgefunden.) Nach imperialistischer Logik »unvermeidlich«, dass Trump angesichts dieses Einflussverlustes immer lauter mit dem atomaren Säbel rasselt, den Israelis Jerusalem zusichert und die Saudis hochrüstet. Die Kriegsgefahr steigt!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.12.2017.