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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Katalonien: Protestexport vom 08.12.2017:

Kataloniens Unabhängigkeit

(…) Ich habe gelernt, dass die Klassenauseinandersetzungen national sind und behandelt werden müssen und dass wir als Kommunisten uns mit jeder Freiheitsbewegung solidarisch zeigen, und davon bin ich zutiefst überzeugt. Kapitalismus und Demokratie, das geht nicht. Das hat Marx im ersten Band seines »Kapitals« geschrieben, er bezog das auf die Betriebe, aber das gilt auch für die gesamte kapitalistische Gesellschaftsordnung.

Seit 26 Jahren fahren wir jährlich für vier Wochen nach Katalonien. (…) Mein Herz schlägt für die Katalanen, weil es ihnen schon immer um Demokratie ging. Es war ihnen aber unmöglich zu erreichen, dass sich der spanische Staat demokratischen Reformen unterzieht. (…) Die Katalanen treten gewaltfrei für ihre Sache ein. Gewalt habe ich im Fernsehen immer nur von den »pro­spanischen Demonstranten« gesehen. Einige Flaggen der Falangisten (spanische Faschisten, jW) waren dabei. (…) Wir waren vom 11. September bis zum 7. Oktober in Cubelles (Barcelona) und haben alles miterlebt. (…) Prägend eine Szene, wo eine junge Frau (…) auf einer Treppe in einer Schule (…) geprügelt und wie ein Stück Vieh auf die Straße geworfen wurde (…) Mitten in Europa – wo die doch für Menschenrechte Kriege vom Zaun brechen –, frei gewählte Abgeordnete im Gefängnis, unter Polizeikontrolle, Menschen müssen ins politische Exil. (…)

Daher finde ich es gerade sehr wichtig, dass darüber berichtet wird. Die halbe Wahrheit hilft leider nicht, sich ein Bild zu machen.(…) Jedes Mehr an Demokratie bedeutet Sand im imperialistischen Herrschaftsräderwerk! (…)
Rainer Hesse
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.12.2017.