Gegründet 1947 Freitag, 19. April 2024, Nr. 92
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Parteien und Wahlen: Verkleinerte DKP startet neu vom 21.11.2017:

Unbedingt neu starten

Was ist Claudia Wagnerin lieber, der »Austritt« oder der »Eintritt«, wenn es um die DKP geht? Die ausgetretenen Genossinnen und Genossen, zu denen auch die ehemalige Vorsitzende der DKP, Bettina Jürgensens, gehört, sind erfahren und wissen sehr genau, dass ein solcher Schritt in der gegenwärtigen Situation nur dem antikommunistischen Stigma der Bundesrepublik nützt. Was die Wahlen angeht, da sind mir Genossinnen und Genossen der Partei Die Linke bekannt, die es sehr begrüßt haben, dass sich die DKP entschlossen hatte, selbständig anzutreten. Leicht war das nicht. Die Partei Die Linke hat es auch nicht gefährdet, im Gegenteil, sie hätte es begrüßen müssen. Und es war durchaus so, dass von einer ganzen Reihe von Genossinnen und Genossen der Partei Die Linke bedauert wurde, dass es nicht gelungen war, in allen Bundesländern die erforderliche Anzahl von Zustimmungserklärungen zu bekommen. Das Ergebnis für die Partei Die Linke hat diese selbst zu verantworten. Das Ergebnis für die DKP konnte kaum überraschen. Aber ist das ein Grund, darauf zu verzichten, gesamtnational in Erscheinung zu treten? Bekanntlich forderten Marx und Engels dies von den Kommunisten – und dazu gehören auch Wahlen und Wahlkampf. Die DKP, der ich auch angehöre und aus der ich überhaupt nicht gedenken würde auszutreten, macht eine schwere, eine sehr schwere Zeit durch. Andere linke Organisationen ähnlicher Grundlage sind allerdings nicht weiter. Meine Partei wird ernsthaft zu beraten haben, wie sie sich konsolidiert. Die ausgetretenen Genossinnen und Genossen haben sich anders entschieden. Niemand sollte Beifall klatschen, wenn die DKP um ihre Existenz kämpft. Es sollte auch niemand so tun, als wäre das geltende Parteiprogramm als Kompromissprogramm völlig auf der Höhe des Marxismus. Die DKP muss neu starten – und sie darf dabei nicht verlieren!
Herbert Münchow