Leserbrief zum Artikel Kommentar: Geschäft mit der Not
vom 13.11.2017:
Menschenunwürdig
Es ist indiskutabel und mehr als menschenunwürdig, wenn bedürftige Hartz-IV-Bezieher ihre Barauszahlung nicht mehr in den Jobcentern bekommen sollen, sondern an Kassen von Supermärkten, wo andere Bürgerinnen und Bürger, die nicht in dieser misslichen Lage sind, ihre Einkäufe durchführen! Ganz nach dem Motto: Du bist arm, also zeig es auch! Und es ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten, wenn es heißt, man möchte es den bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern erleichtern, besser an eine Barauszahlung zu kommen! Somit werden diese Bürgerinnen und Bürger nicht mehr als Menschen zweiter Klasse, sondern als Menschen dritter Klasse hingestellt, denn es ist kaum zu glauben, dass diese Menschen über ihre Situation glücklich sind! Die Jobcenter und Arbeitsagenturen wollen durch einen solchen Schritt eigentlich nur Geld einsparen, aber mit Menschenwürde hat das beim besten Willen nichts mehr zu tun!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 21.11.2017.