Leserbrief zum Artikel Der schwarze Kanal: Näher zu Nazis
vom 11.11.2017:
Revisionistisches Gedenken
Leider muss man nicht die bürgerlichen Medien (…) bemühen, wenn es um ein revisionistisches Bild von der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution geht. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung gab anlässlich des 100. Jahrestages die Broschüre »Roter Oktober 1917« (…) heraus. Dort (…) ist zu lesen: »Das, was 1917 aus Sicht vieler Arbeiter und Intellektuellen so hoffnungsvoll begonnen hatte, entwickelte sich zu einer der verheerendsten Diktaturen der Menschheitsgeschichte.« (…) Weiter heißt es: »Schätzungsweise 30 Millionen Menschen sind dem Stalinismus zum Opfer gefallen.« Gab es keine Kriegsfolgen, keine Konterrevolution, keine Interventionskriege, keine Wirtschaftssanktionen durch die Staatengemeinschaft? Vorher wird jedoch festgestellt: »Insgesamt starb während der ›großen Säuberung‹ mindestens eine halbe Million sowjetischer Kommunisten.« Unkommentiert wird an anderer Stelle die Meinung von Anarchisten wiedergegeben: dass der Bolschewismus eigentlich nur eine »Variante des faschistischen Systems« sei. Sieht so die kritische Auseinandersetzung der Stiftung mit der Oktoberrevolution und ihren Folgen aus?