Leserbrief zum Artikel Oktoberrevolution: Kanonendonner aus Petrograd
vom 01.11.2017:
China an der Spitze
Endlich wird in dem Beitrag einmal herausgestellt, dass die VR China nach dem Untergang der UdSSR objektiv die führende antiimperialistische, friedenssichernde und eine sozialistische Perspektive verkörpernde Kraft ist. Es dürfte nur noch wenige Jahre dauern, bis sie die USA als Wirtschaftsmacht auf den zweiten Platz verweist und militärisch zunächst gleichziehen wird. Das dürfte weitreichende Auswirkungen auf nationale Prozesse in der »dritten Welt« haben, den Weltherrschaftsgelüsten der imperialistischen Gruppierungen (USA, EU mit der BRD an der Spitze und Japan) Grenzen setzen und dürfte sich langfristig ebenso auf die derzeit völlig zu Ungunsten der Arbeiter- und sozialen Bewegungen in den kapitalistischen Industriestaaten verlaufenden Klassenkräfteverhältnisse auswirken. Natürlich hängt eine solche Entwicklung, wie der Beitrag verdeutlicht, entscheidend davon ab, dass die Kommunistische Partei Chinas in dieser Entwicklung, in der in der Wirtschaft ein starker kapitalistischer Sektor mit seinen vielseitigen Ausstrahlungen eine beträchtliche Rolle spielt, ihre führende Rolle behauptet und diese Prozesse unter Kontrolle behält. Nach allem, was zu beobachten ist, scheinen die Zeichen dafür jedoch günstig zu stehen. Es verwundert deshalb, dass von Kommunisten und revolutionären Linken dieser im Fernen Osten vor sich gehende Prozess verfolgt wird – wenn überhaupt –, als wenn er auf einem weit von uns entfernt liegenden Stern stattfände. Hängt das vielleicht damit zusammen, dass man sich schwer vorstellen oder gar damit abfinden könnte, dass revolutionäre Prozesse, wie sie heute in Afrika oder Lateinamerika schon von Peking beeinflusst werden, auch in Europa davon berührt werden könnten? (…)