Leserbrief zum Artikel »Neue« Rechte: Lechts und rinks
vom 26.09.2017:
Letztlich Faschismus
Vielen Dank für das wichtige Thema. Was Volkmar Wölk als »Querfront« beschreibt, ist letztlich Faschismus. Er selbst hat dankenswerterweise auf Sternhell hingewiesen: Nach Zeev Sternhells hervorragender Studie zur »Entstehung der faschistischen Ideologie« waren es drei politische Kriterien, nach denen sich Männer wie Georges Sorel zu Faschisten entwickelten: erstens die grundsätzliche Bejahung des Krieges zur Durchsetzung politischer Interessen, zweitens die Akzeptanz der Marktwirtschaft als alternativlos und drittens die Geringschätzung individueller bürgerlicher Freiheitsrechte gegenüber den Interessen des Staates. Die Gemeinsamkeit der drei Kriterien ist die hemmungslose Durchsetzung des Rechtes des Stärkeren mit wirklich allen Mitteln.
Antifaschistische Politik heißt, sich nicht an der äußeren Form des politischen Auftretens abzuarbeiten, sondern am menschenverachtenden Inhalt. Die Antithesen zu Sternhells Kriterien wären zugleich Programm jeder antifaschistischen Politik: grundsätzlich kein Krieg, kein Militär, also hier Bundeswehr abschaffen. Sozialistische Wirtschaftsordnung, die die Märkte so reguliert, dass sich niemand als wirtschaftlich Stärkerer auf Kosten anderer bereichern kann, Verteidigung und Ausweitung individueller Freiheits- und Menschenrechte für alle, ohne Ansehen der Nationalität, zum Schutz vor staatlicher Gewalt.
Unklarheit und mangelnde Abgrenzung gegenüber faschistischen Positionen machen es möglich, dass die »Neue Rechte« mit alter Ideologie in antikapitalistische und Friedensbewegungen eindringen kann. Nach Wölks Beitrag dürfte diese es damit etwas schwerer haben.
Antifaschistische Politik heißt, sich nicht an der äußeren Form des politischen Auftretens abzuarbeiten, sondern am menschenverachtenden Inhalt. Die Antithesen zu Sternhells Kriterien wären zugleich Programm jeder antifaschistischen Politik: grundsätzlich kein Krieg, kein Militär, also hier Bundeswehr abschaffen. Sozialistische Wirtschaftsordnung, die die Märkte so reguliert, dass sich niemand als wirtschaftlich Stärkerer auf Kosten anderer bereichern kann, Verteidigung und Ausweitung individueller Freiheits- und Menschenrechte für alle, ohne Ansehen der Nationalität, zum Schutz vor staatlicher Gewalt.
Unklarheit und mangelnde Abgrenzung gegenüber faschistischen Positionen machen es möglich, dass die »Neue Rechte« mit alter Ideologie in antikapitalistische und Friedensbewegungen eindringen kann. Nach Wölks Beitrag dürfte diese es damit etwas schwerer haben.