Leserbrief zum Artikel Debatte: Was ist ein breites Bündnis?
vom 31.01.2017:
»Nur« gegen die AfD
Dimitroffs traf seine Aussagen zur Bündnispolitik in einer Zeit, in der die Novemberrevolution nur einige Jahre zurücklag, nach dem Kapp-Putsch, dem mitteldeutschen und Hamburger Aufstand, als die Rote Ruhrarmee Zeichen setzte. Das war die politische Situation, in der die Arbeiterschaft an einigen Orten versuchte, die Revolution fortzuführen. In ihr musste die Volksfrontpolitik notwendig geklärt werden. Indem Stoodt Dimitroffs Aussagen auf heute anwendet, setzt er die damalige Situation mit der heutigen gleich. Dabei lässt er unberücksichtigt, dass die Welt nicht in der Historie steckengeblieben ist, und er missachtet vor allem die Tatsache, dass es heute an keiner Stelle auch nur den Versuch revolutionärer Ansätze gibt. Es geht zur Zeit »nur« um den vom Bündnis »Aufstehen gegen rechts« angestrebten notwendigen Schritt, den Einzug der AfD in den Bundestag zu verhindern. Da sehe ich schon gravierende Unterschiede. Stoodt argumentiert undialektisch!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 02.02.2017.