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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Für die Zukunft lernen vom 17.07.2012:

Sozialistische Warenproduktion?

Daß in der DDR und andernorts die "Nutzung und Entwicklung der Ware-Geld-Beziehungen" und infolgedessen "Gewinn, Zins und Kredit" unabdingbar waren, um die "Produktivkräfte voranzubringen", ist Ekkehard Lieberams "theoretische Schlußfolgerung" aus den Erfahrungen des sozialistischen Aufbaus, die heutigentags praxisrelevant sein soll.
Einzuwenden gegen Liberams gewagte These ist zweierlei, die Vergangenheit und die Zukunft des Sozialismus betreffend. Einerseits wird ausgeblendet, daß der Zweck der kapitalistischen wie der sozialistischen Warenproduktion die Vermehrung des investierten Geldes zu Lasten der Lohnabhängigen ist, deren Leben darum ausgesprochen mühselig ist. Deswegen ist die Überwindung der Warenproduktion nach der Lösung der Eigentumsfrage mittels Vergesellschaftung der Produktionsmittel unabdingbar, um ein gutes Leben für alle Gesellschaftsmitglieder zu ermöglichen.
Andererseits ist Lieberams These von der Unabdingbarkeit der sozialistischen Warenproduktion für die antikapitalistische Praxis hierzulande nicht förderlich, weil in Deutschland eine kapitalistische Warenproduktion herrscht, welche die die Produktivkräfte dermaßen vorangebracht hat, daß die Aufhebung der Warenproduktion hier und jetzt möglich ist.
Franz Anger
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