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Aus: Ausgabe vom 06.08.2016, Seite 16 / Aktion

Rote Sommerschule 2016

Lektion 6: Das Kapital

Was Kapital ist, meint jeder Bewohner industrialisierter Länder zu wissen: Reichtum. Goldklumpen, Edelsteine, Ländereien, Fabriken, Aktien, Geld. Von allem möglichst viel. Welche Voraussetzungen für die Herstellung von dem ganzen Zeug nötig sind, wissen schon weniger. Wer »Das Kapital« von Karl Marx gelesen hat, dem kann ein Licht aufgehen. Beginnend mit dem allerersten Satz: »Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ›ungeheure Warensammlung‹.«

Die Frage, wie und unter welchen Umständen die entsteht, beantwortet Marx dann auf Hunderten Seiten. Und zwar anders als fast alle Forscher vor und nach ihm. Im Untertitel heißt sein Werk daher »Kritik der politischen Ökonomie«, letztere bezeichnete er auch als »Bereicherungswissenschaft«.

Marx’ These: Bevor im Kapitalismus produziert wird, stehen sich Besitzer und Nichtbesitzer von Produktionsmitteln einander gegenüber. Ohne diese Klassenspaltung passiert nichts, weder Verkauf von Arbeitskraft noch Warenherstellung. Marx nannte daher das Kapital »ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis«. Dessen »große Schönheit« besteht nach ihm darin, dass es am Ende des Arbeitsprozesses nicht nur die Lohnarbeiter Lohnarbeiter und die Kapitalisten Kapitalisten bleiben lässt, sondern dass es auch für eine relative Überbevölkerung an Arbeitern sorgt. Das drückt auf die Löhne und sorgt für die «so unentbehrliche soziale Abhängigkeit des Arbeiters vom Kapitalisten«.

Der Reichtum der Warenwelt, in der angeblich Gleichwertiges mit Gleichwertigem getauscht wird, in der Demokratie, Freiheit und »westliche Werte« herrschen, basiert auf Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung. Denn Besitz und Abhängigkeiten müssen verteidigt werden, mit allen Mitteln.

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