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Aus: Ausgabe vom 23.07.2016, Seite 16 / Aktion

Rote Sommerschule 2016

Lektion 4: Antifaschismus

In der DDR wurde Antifaschismus vom Staat verordnet. Da der ein »Unrechtsstaat« war, wie es z. B. im Koalitionsvertrag der Thüringer Regierungsparteien unter Führung der Partei Die Linke heißt, färbt das auf einen solchen Antifaschismus ab. Er war keiner.

Der jüngst 90 Jahre alte gewordene Schriftsteller Hermann Kant hat sogar herausgefunden, dass es sich auch mit dem Verordnen etwas anders verhielt. Er schrieb 1993 über die DDR: »Vor ihr waren andere tätig, uns Antifaschismus aufzuzwingen. Als tätigsten Haupttäter machte ich den Faschismus aus.« Und er zählte auf: »Wörter wie Galgen und Ghetto, Fallbeil, Rampe und Block; Orte wie Buchenwald, Moabit und Sachsenhausen, wie Birkenau und Theresienstadt; Namen wie Eichmann, Mengele, Höß und Freisler, ein Name wie Himmler, ein Name wie Hitler; Plätze wie Lidice, Babi Jar und Oradour oder wie Stalingrad, Leningrad, Coventry und Warschau oder wie Monte Cassino, El Alamein, Kursker Bogen und Omaha Beach; (...) all dies (...) empfahl uns den Antifaschismus auf eine Weise, die man, wenn nicht Nötigung, so doch Verordnung heißen könnte.«

Kant konnte nicht ahnen, welche Erkenntnisse Dank bundesdeutscher Historiker heute vorliegen: Es gab keinen deutschen Faschismus, nur Spielarten des Sozialismus wie den Nationalsozialismus. Dessen Anhänger wurden im Westen 1945 sofort Demokraten und bevölkerten Parlamente, Staatsapparat, Justiz, Militär, Polizei und Geheimdienste. Auch heute gibt es in der BRD keine Neofaschisten. Sagen Polizei und Verfassungsschutz, wenn z. B. einer ihrer Leute, der eine patriotische Organisation aufbaut, wieder jemanden totgeschlagen hat. Seit 1990 wurden etwa 200 Ausländer, Linke oder Obdachlose ermordet, Motiv zumeist unbekannt. Daher: Antifaschisten sind Extremisten, Antifaschismus ist Terror.

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