28.12.2007 / Ausland / Seite 6

Verbüßung in Frankreich?

Paris. Die sechs wegen versuchter Kindesentführung im Tschad zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilten Franzosen werden das afrikanische Land frühestens »in ein paar Tagen« verlassen können. Frankreich stehe bereits mit den tschadischen Behörden in Verbindung, hieß es am Mittwoch abend aus gut unterrichteten Kreisen. Eine Übereinkunft aus dem Jahr 1976 sieht vor, daß die sechs Mitarbeiter der Organisation L’Arche de Zoé ihre Strafe in Frankreich verbüßen könnten, wenn der Tschad einverstanden ist. Unterdessen zeigte der Chef von L’Arche de Zoé, Eric Breteau, am Mittwoch im Gerichtssaal erste Ansätze von Reue: »Sollten sie (die Kinder) Tschader sein, sollte man uns belogen haben und sollten wir sie von ihren Familien getrennt haben, dann sind wir betrübt, und es tut uns ernsthaft leid«, sagte er. Einer der angeklagten Sudanesen hatte ausgesagt, daß er der Organisation vorgemacht habe, daß die Kinder Kriegsflüchtlinge aus dem Sudan seien. (AFP/JW)
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