07.05.2024 / Ausland

Dringender Hilfsappell für Jemen

Dubai. Fast 200 humanitäre Organisationen haben am Montag an internationale Geber appelliert, die fehlenden 2,1 Milliarden Euro für die Finanzierung der Hilfe im Jemen aufzubringen. Sie warnten in einer gemeinsamen Erklärung vor den katastrophalen Folgen, die das Ausbleiben von Geldern für das Land haben könnte. »Ein Nichthandeln hätte verheerende Auswirkungen auf das Leben der jemenitischen Frauen, Kinder und Männer«, warnten insgesamt 188 Organisationen, darunter mehrere UN-Agenturen.

Bisher wurden demnach nur 403 Millionen der benötigten 2,5 Milliarden Euro finanziert. Die Geber müssten diesen Bedarf dringend decken, erklärten die Organisationen vor einem für diesen Dienstag in Brüssel geplanten Treffen hochrangiger EU-Politiker zur humanitären Lage im Jemen. Nach mehr als neun Jahren Krieg im ärmsten Land der arabischen Halbinsel benötige mehr als die Hälfte der Bevölkerung, 18,5 Millionen Menschen, humanitäre Hilfe, heißt es in der Erklärung weiter.

Jemen wurde seit 2014 von einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition angegriffen, die nominell die dortige Regierung gegen die weite Teile des Landes kontrollierenden Ansarollah (auch Huthis genannt) unterstützen sollte. Der Krieg forderte Hunderttausende Todesopfer. Nach Angaben der UNO gehen die meisten Todesfälle auf indirekte Folgen des Konflikts wie Trinkwassermangel, Hunger und Krankheiten zurück. Nach einem im April 2022 vereinbarten Waffenstillstand habe die Gewalt deutlich abgenommen, erklärten die Hilfsorganisationen. Er habe zu einer »leichten Verbesserung der humanitären Bedingungen« geführt. (AFP/jW)

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