07.02.2012 / Feuilleton / Seite 13

Klaus Lemke

Underground-Regie-Ikone Klaus Lemke (72, »Rocker«), der in München-Schwabing in einer 18-Quadratmeter-Wohnung ohne warmes Wasser lebt, und für den Berlin bis vor kurzem noch »übersubventionierter wilhelminischer Unsinn« und »etwas für verwirrte höhere Söhne und Töchter« war, hat einen neuen Film draußen: »Berlin für Helden«. Problem: Dieter Kosslick weigert sich, den Film auf der Berlinale zu zeigen. Lemke wiederum weigert sich, sich das gefallen zu lassen. Daher plant Lemke eine Demo am roten Teppich zur Berlinale-Eröffnung am Donnerstag (19 Uhr). Um die Sache im Vorfeld anzuheizen schießt Klaus Lemke schon mal verbal gegen Kosslick. Einen »Kindergarten auf Speed« nennt er dessen Festival, das nur »übersubventionierte Filmfolklore« zu bieten habe. Weiter attestiert er der Berlinale die »Vitalität eines beamteten Rundfunkorchesters«. Wer sich mit Klaus Lemke und seinen Filmen vertraut machen will, hat dazu am Samstag, 11. Februar, um 21 Uhr im Campingplatzkino des HBC-Club, Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte, Gelegenheit. Es wird zwei kurze Filme und ein Talk geben, der Regisseur wird höchstpersönlich anwesend sein. Auch der Eintritt ist bemerkenswert: 3 Euro. (jW)
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