08.09.2011 / Sport / Seite 16

Fußball: Psychologen finden es nicht okay

Köln. Nach dem öffentlichen Bekenntnis des Torhüters Markus Miller zu seiner mentalen Erschöpfung hat die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) den Umgang mit psychischen Erkrankungen im Spitzensport kritisiert. »Monetäre Erwägungen gehen über moralische Ansprüche«, sagte Professor Manfred Wegner von der Universität Kiel. Er hält den Spitzensport, allen voran die Fußball-Bundesliga, noch immer nicht für genügend sensibilisiert für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-Outs. »Nach dem Tod von Robert Enke hat es fast zwei Jahre gedauert, bis sich wieder etwas getan hat«, sagte Wegner. Mit der Koordinationsstelle »Mental gestärkt« sei in Köln immerhin eine Einrichtung entstanden, an die sich Sportler mit psychischen Schwierigkeiten wenden können.(sid/jW)
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