07.09.2010 / Feuilleton / Seite 2

ZDF kolportiert Geheimdienstakten

Mainz. Das ZDF will neue Fakten über eine angebliche Tätigkeit des Journalisten Günter Wallraff für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) recherchiert haben. Danach soll sich Wallraff 1971 in Kopenhagen »unter vier Augen« mit einem DDR-Journalisten getroffen haben, der als Inoffizieller Mitarbeiter für das MfS tätig war, berichtete der Fernsehsender unter Berufung auf Akten des dänischen Geheimdienstes. Wallraffs Anwalt Helmuth Jipp äußerte gegenüber dem Sender, Wallraff sei nicht bekannt gewesen, daß sein Gesprächspartner für die Staatssicherheit tätig war. Angaben des dänischen Geheimdienstes seien zudem »nicht anders zu bewerten, wie solche der Staatssicherheit, der CIA, des BND oder des Verfassungsschutzes«, fügte Jipp hinzu. »Sie sind alle geleitet von einer bestimmten Interessenlage und nicht von der Beschaffung und Bewahrung der Wahrheit.«

(jW)
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