26.03.2010 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Abholzung bleibt globales Problem
Rom. Abwohl umfangreiche Aufforstungsprogramme im Kampf gegen den
Klimawandel die weltweite Abholzung der Wälder im vergangenen
Jahrzehnt verlangsamt haben, bleibt die Lage ernst. Zwischen 2000
und 2010 seien auf der Erde jährlich im Schnitt 13 Millionen
Hektar Wald geschlagen worden, teilte die Welternährungs- und
Landwirtschaftsorganisation FAO am Donnerstag in Rom mit. In der
vorherigen Dekade seien jährlich 16 Millionen Hektar abgeholzt
worden. Die Erfolge zeigten sich vor allem durch
Aufforstungsprogramme in einigen Ländern Asiens.
Unter Berücksichtigung der Neuanpflanzungen gingen auf der
Erde von 2000 bis 2010 jährlich 5,2 Millionen Hektar Wald
verloren, wie es in einem FAO-Bericht hieß. Im gesamten
Jahrzehnt sei damit Wald von einer Fläche des
zentralamerikanischen Staates Costa Rica verlorengegangen. In den
90er Jahren waren es noch 8,3 Millionen Hektar im Jahr
gewesen.
Große Projekte in China, Indien und Vietnam erhöhten die
weltweite Waldflächenbilanz um jährlich fast vier
Millionen Hektar. Da die Aufforstungsprogramme in diesen
Ländern aber schon in zwei Jahren auslaufen, müßten
neue, auf Dauer angelegte Initiativen eingeleitet werden.
Bedenklich bleibe das Tempo der Rodungen angesichts seines Beitrags
zum Klimawandel in Südamerika und auf dem afrikanischen
Kontinent, warnte die FAO. Die afrikanische Forstwirtschaft
belastete die Statistik zwischen 2000 und 2010 demnach mit einem
jährlichen Kahlschlag von 3,4 Millionen Hektar. Noch schwerer
falle die Abholzung in Südamerika mit vier Millionen Hektar
ins Gewicht. (AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/141877.abholzung-bleibt-globales-problem.html