05.01.2010 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Bayern hält an Kauf von Alpe Adria fest

München. Der Freistaat Bayern hält eine Rückabwicklung des Kaufs der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) durch die Bayerische Landesbank für »unrealistisch«. Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) hatte der Süddeutschen Zeitung (Montagausgabe) noch gesagt, sollte die Transaktion »auf Lug und Trug aufgebaut« gewesen sein, »dann wäre nachträglich die Geschäftsgrundlage entzogen«. Sein Ministerium geht jedoch nicht davon aus, daß eine Rückabwicklung möglich ist, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Allerdings will Bayern weiterhin »alle Möglichkeiten nutzen«, um Schadenersatz geltend zu machen. »Falls sich der Verdacht von Insidergeschäften bestätigt, werden wir entsprechende Schritte einleiten«, sagte Fahrenschon. Darin sei er sich mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) einig.

Dem Zeitungsbericht zufolge erhärtet sich der Verdacht von Insidergeschäften zulasten der Landesbank und des Freistaats. Von der Expansion der BayernLB nach Österreich hätten vor allem vermögende Familien aus beiden Ländern profitiert, die bei der HGAA kurzzeitig eingestiegen seien und ihre Anteile dann mit hohem Gewinn an die Landesbank verkauft hätten, berichtete die SZ. (ddp/jW)
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