München. Die in Slowenien lebende Literaturwissenschaftlerin
Katja Kobolt hat eine Studie erarbeitet, die helfen soll »die
Formen der Kriege in Jugoslawien im vorigen Jahrhundert, speziell
die Formen der Erinnerungen zu verstehen«. Sie setzt sich
u.a. mit der Kriegsliteratur in der bosnisch-kroatisch-serbischen
Literatur auseinander.
Anhand von Texten von Slavenka Drakulic, Dasa Drndic, Marija
Ivanic, Alma Lazareveska und Dubravkan Ugresic werden einzelne
Erinnerungsaspekte der postjugoslawischen Kriege besprochen und in
einen theoretischen Rahmen gestellt. In vier Kapiteln werden sowohl
der historische Hintergrund des Erinnerns an den Krieg, Facetten
der Kriegsliteratur als auch »weibliche«
Kriegserfahrungen und die Arbeiten von Autorinnen untersucht. Der
hohe theoretische Gehalt dieser anspruchsvollen Arbeit, die als
Dissertation an der Ludwig-Maximillians-Universität
München eingereicht wurde, wird durch eine umfangreiche
Bibliographie der Erzählertexte erweitert.
Katja Kobolt: Frauen schreiben Geschichte(n) – Krieg,
Geschlecht und Erinnerungen im ehemaligen Jugoslawien.
Drava-Verlag, Klagenfurt/Celovec 2009, 378 S., 27,80 Euro